Anna Wala
Angestellte. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Anna Wala wurde am 21.3.1891 in Wien geboren. Sie war Angestellte. Von 1915 - 1932 war sie Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich.
Angestellte bei der Auslandsbriefstelle, kommunistischer Jugendverband
Zum Zeitpunkt der Verhaftung arbeitete Anna Wala bei der Auslandsbriefstelle. Sie betätigte sich für den kommunistischen Jugendverband und beteiligte sich 1942 an der Postversendungsaktion von illegaler Literatur.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 25. 5. 1943 wurde Anna Wala verhaftet und am 8. 2. 1944 gemeinsam mit Friedrich Muzyka, Alfred Rabofsky und Ernestine Diwisch (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 24.5.1944 wurde sie im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus der Anklageschrift vom 23. 9. 1943
„Sie verurteilte in scharfer Weise Maßnahmen und Anordnungen der nationalsozialistischen Staatsführung, insbesondere soweit diese die Bereinigung der Judenfrage betrafen. Sie erklärte ihren Mitarbeiterinnen gegenüber ganz offen, dass sie diesen Krieg hasse und durch den Tod von Bolschewisten und Engländern ebenso sehr beeindruckt werde wie durch den Tod von deutschen Soldaten. Sie versuchte, ihrer Arbeitskameradin Novotny begreiflich zu machen, dass die deutsche Kriegswochenschau gestellt sei, und behauptete, die deutsche Propaganda sei verlogen.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien